Heinz Rühmann
Heinz Rühmann auf einer Künstler-Postkarte, 1937 (Das Foto stammt aus dem Film: Die Umwege des schönen Karl, in dem Rühmann einen Kellner spielte.)

Heinz Rühmann (* 7. März 1902 in Essen als Heinrich Wilhelm Rühmann; † 3. Oktober 1994 in Berg-Aufkirchen am Starnberger See) war ein deutscher Schauspieler.

Rühmann gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Schauspielern des 20. Jahrhunderts. Dabei wurde er vorwiegend in Komödien eingesetzt, wie in seiner bekanntesten Rolle als Hans Pfeiffer in Die Feuerzangenbowle. In späteren Jahren wirkte er auch als Charakterdarsteller, etwa in Der Hauptmann von Köpenick.
Leben
Kindheit und Jugend
Der ehemalige Bahnhof Wanne (heute Wanne-Eickel Hbf) mit Bahnhofswirtschaft, die von Rühmanns Eltern von 1902 bis 1913 betrieben wurde
Das Hotel Handelshof in Essen, das Heinz Rühmanns Eltern 1913 leiteten.

Heinz Rühmann wurde 1902 in Essen geboren. Seine Eltern hatten im Frühjahr desselben Jahres die Bahnhofsgaststätte in Wanne gepachtet. Heute erinnert die Benennung des Bahnhofsvorplatzes als „Heinz-Rühmann-Platz“ an diese Verbindung. Vor den Gästen des Lokals hatte Rühmann im Alter von ungefähr fünf Jahren seine ersten Auftritte, die er selbst als Urszenen seiner Karriere bezeichnete. Um seine Stammgäste zu amüsieren, holte Hermann Rühmann seinen Sohn regelmäßig abends aus dem Bett, um ihn auf der Theke Gedichte rezitieren zu lassen. Heinz spielte seine Rolle, wie man es von ihm erwartete, und genoss den Applaus seines Publikums.[1]

Die Geschäfte der Bahnhofsgaststätte entwickelten sich sehr positiv, so dass die Rühmanns 1913 das neu eröffnete Hotel Handelshof in Essen mit Cafés, Restaurants, einem Weinsalon und verschiedenen Geschäften übernehmen konnten.[2] Bei diesem Projekt übernahmen sie sich allerdings finanziell derart, dass sie bereits Ende desselben Jahres Insolvenz anmelden mussten. In der Folge zerbrach die Ehe der Eltern, im März 1915 wurde sie geschieden. Hermann Rühmann zog nach Berlin, wo er wenig später wahrscheinlich Suizid beging. Die genauen Todesumstände konnten nie geklärt werden.[3]

Frau Rühmann und die Kinder blieben zunächst in Essen. Die Familie siedelte jedoch 1916 nach München über, da eine Freundin erzählt hatte, dies sei die Stadt mit den niedrigsten Lebenshaltungskosten in Deutschland.[4] Allerdings war es auch in der bayerischen Landeshauptstadt schwierig, die drei Kinder mit der schmalen Witwenrente durchzubringen. Heinz Rühmann wechselte im Frühjahr 1919 an die Luitpold-Oberrealschule, um dort das Abitur abzulegen. Er verfolgte jedoch den Unterricht lustlos. Sein Ziel war es inzwischen, Schauspieler zu werden. Er trat einer Münchner Laienspielbühne in der Augustenstraße bei. Seine Mutter unterstützte ihn bei seinen Bemühungen. Um auf die professionelle Ebene zu gelangen, sprach er bei Ernst von Possart vor, der ihm abriet, Schauspieler zu werden, was Rühmann aber nicht irritierte. Er wandte sich an den Schauspieler Friedrich Basil vom Hoftheater,[5] um Schauspielunterricht zu bekommen. Im zweiten Anlauf nahm Basil ihn an.Description

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