„Ich bin ein Gamer…“

Wer traut sich heute das noch zu gestehen?
Seit mehr als 2 Jahrzenten spiele ich nun schon Computerspiele. Und ich erlebe am eigenen Leib wie sich die Wahrnehmung der Gamer in den letzten Jahren gewandelt hat. Was mit so Kommentaren wie „Gamer sind Menschen die nicht erwachsen werden“ angefangen hat, ist zu einer Vorverurteilung von Mordverdächtigen geworden.
Jeder kennt die Aussage oder Frage: "Der hat bestimmt Counter Strike oder Call of Duty gespielt..."

Findet eine Gewalttat ihren Weg in die Medien wird heute merkwürdigerweise nicht mehr als erstes gefragt: Warum nahm die gesellschaftliche Umwelt nicht die Tendenzen zur Gewalt war…
Nein es wird gefragt und GESUCHT ob die Person nicht gerne ein Spiel spielte.

Bestes Beispiel ist der CNN-Bericht über den Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School. Hier wurde der mutmaßliche Täter mit seinem Bruder verwechselt, als man eine Facebook-Seite veröffentlichte. In der FB-Seite konnte man lesen das der „Killer“ gerne ein Spiel namens Masseffect spielte. Und schon war es klar… „wieder ein Amokläufer der Killerspiele spielte“. Aber dummerweise war es nicht der Amokschütze, der das „Like“ verteilte, es war sein Bruder. Der Facebook-Account war nicht der des Schützen... Schlechte Recherche, gepaart mit Sensationsgier plus die Pflege eines Vorurteils und schon hat man wieder DEN Beweis…
Mal davon abgesehen das ME ein Rollenspiel ist, in dem Ethik und Moral wichtig und essenziel ist. Sogar Teil der großartigen Geschichte.
Wenn man sich mal die Mühe machen würde die Spiele richtig zu recherchieren, würde man sich so manche Blamage ersparen!

Es ist viel einfacher etwas die Schuld zu geben das man nicht versteht oder das einen nicht interessiert, als wirklich selbstkritisch zu fragen:

„Was hätten WIR anders machen können?“
oder
„War der Täter einfach nur dumm?“

Speziell die zweite Frage will sich niemand stellen. Denn das würde ja bedeuten das solche Tendenzen in jedem von uns stecken könnten. Und das der Täter einfach ein Blödmann war kann man natürlich auch nicht postulieren. Es ist zu einfach und wirkt nicht so professionell wie eine langatmige pseudo Recherche.

Ein weiteres Beispiel für das vorsätzliche verdrehen der Tatsachen soll hier noch aufgeführt werden:
Spielemesse „Gamescom 2011“, RTL berichtete davon. Der Bericht ist auf Youtube zu sehen
Tipp: Seht Euch die Reaktion von GIGA über besagten RTL-Bericht an (auch ein Video). Vor allem die Antworten der RTL-Mitarbeiter in Bezug auf deren Hygiene sind sehr interessant!!!
Der Bericht von RTL zeigte einen „Einblick“ in die Gamer-Scene und provozierte folgende Schlussfolgerungen:
Gamer sind unsauber, schmuddelig, asozial und zwischenmenschlich zurückgeblieben.
Als Gamer-Spezialistin wurde ein junge Dame (als Hostess angeheuert) befragt welche keine Ahnung von Games hatte oder deren Nutzer. Sie war eigentlich nur „hübsche Dekoration“ für die Gamescom. Aber der Umstand das dieses „Model“ mehr Wert auf ihr Äußeres legt, als der Durchschnittsgamer, langt schon um UNS Gamer diverse Stempel aufzudrücken.

Die Wahrnehmung von uns Gamer sollte sich nicht nur auf EIN EINZIGES HOBBY begründen! Wir sind auch Menschen mit vielen Facetten in der Persönlichkeit. Und nur weil wir (ja auch ich spiele auch mal gerne ein sogenanntes „Killerspiel“) uns auf virtuellen Schlachtfeldern treffen sind wir nicht gestört! Wir messen unsere Reflexe in fairen Arenen. Hier möchte ich eine Definition wiedergeben, welche in Wikipedia aufgetan habe.
„Ein Computerspiel ist ein Computerprogramm, das einem oder mehreren Benutzern ermöglicht, interaktiv ein durch implementierte Regeln beschriebenes Spiel zu spielen.“
Wir unterwerfen uns allen REGELN und wir SPIELEN!

AMOKLÄUFER IGNORIEREN REGELN UND SPIELEN NICHT

Ihre kranken Triebe können sie eben nicht durch Games befriedigen. Sie sind Geisteskrank! Und das hat nichts mit den Medien zu tun, in denen sie scheitern, um ihre Perversion auszuleben.
Aber Spiele sind nicht der Auslöser! Wenn man sich die Hintergründe, der Amok-Schützen, in das Gedächtnis ruft wird immer wieder klar: Sie waren von der Gesellschaft enttäuscht. Sie töten nicht Menschen weil das Pixeltöten zu bunt ist. Sie reagieren ihren Frust und die Aggressionen ab, welche ihr Umfeld schufen. Stimmt so nicht? Was hat das Mobbing in der Schule oder der Arbeit mit einem Computerspiel zu tun das für ALLE entworfen wurde?

NICHT DIE SPIELE ZWINGEN EINEN DIE MITMENSCHEN, KOLLEGEN ODER MITSCHÜLER SCHLECHT ZU BEHANDELN!!!

Ich wurde noch nie von meiner World of Warcraft-Spielehülle bedroht, meine Kollegen zu ärgern, zu hintergehen oder gar aktiv beruflich zu schaden… Aber ich kann auch ein Einzelfall sein…

Und wer behauptet das solche Gewalt in den letzten Jahren zugenommen hat der verschließt die Augen vor einem wichtigen Detail:
Nie waren die Menschen so gesellschaftsvoyeuristisch und gut vernetzt. Amokläufe gab es schon immer. Gewalt in großem Maßstab wurde nur meist nicht bekannt oder sogar verschwiegen.



Ich bin ein Gamer
Ich dusche regelmäßig (meist täglich)
Ich gehe einer geregelten Arbeit nach
Ich pflege soziale Kontakte
Ich VERLETZE KEINE ANDEREN MENSCHEN ODER BRINGE SIE UM!!!
Beschreibung

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