Leben und Werke

Marvin Lee Aday wurde am 27. September 1947 als Sohn eines Polizisten und einer Lehrerin geboren und hatte schon früh Kontakt zur Musik. So sang seine Mutter im örtlichen Gospel-Quartett namens Vodiodo. Er selbst hörte die Werke von Bob Dylan, den Rolling Stones, des Kingston Trios und Mahalia Jackson. Zu seinem alkoholkranken Vater hatte er ein problematisches Verhältnis. Dieser war gewalttätig und ging sogar mit einem Messer auf ihn los. Trotzdem widmete er Bat Out of Hell seiner Mutter und seinem Vater. Den Spitznamen „Meat“ bekam er im Alter von zwei Jahren von seinem Vater aufgrund seines Übergewichtes; nachdem er dann mit 13 Jahren seinem Footballtrainer auf den Fuß getreten war, bezeichnete ihn dieser als „Meat Loaf“. Wie er zu seinem Spitznamen kam, wird auch in dem Lied Tear Me Down auf Couldn’t Have Said It Better erwähnt.

Nach dem Krebstod seiner Mutter verließ er 1967 seinen Vater und trampte nach Los Angeles, wo er diverse Rockbands gründete, die teilweise in den Vorprogrammen von The Who, Joe Cocker und Iggy Pop spielten. Jedoch hatte er damit keinen Erfolg und hielt sich als Parkplatzwächter über Wasser. Ein Mann, von dem Meat Loaf dachte, er würde ihn einstellen, fragte, was er außer Parkplatzwächter sonst noch mache, und Meat Loaf sagte ihm, er sei Sänger, worauf ihn der Mann zu einem Vorsingen zum Musical Hair einlud. Dieses verlief erfolgreich und er bekam eine Rolle in dem Stück. Daraufhin wurde das Plattenlabel Motown auf ihn aufmerksam, wo man ihm ein Duett mit Stoney (bürgerlich Cheryl Murphy) vorschlug, was er akzeptierte. So entstand 1971 das Album Stoney and Meat Loaf. Um das Album zu promoten, gingen sie auf Tour mit Jake Wade and the Soul Searchers, waren Vorgruppe für Richie Havens, Bob Seger, Alice Cooper und Rare Earth.

Nach der Tour schloss sich Meat Loaf wieder der Mannschaft von Hair an, dieses Mal am Broadway. Nachdem er einen Agenten angeheuert hatte, sang er für das Musical More Than You Deserve. Während des Vorsingens traf Meat Loaf zum ersten Mal auf den Musical- und Songwriter Jim Steinman, der für seinen Kompositionsstil bekannt war, der laut Steinman selbst Gospel und Rock’n’Roll sowie Soul mit Richard Wagner verbände. Das Titellied fand sich später auf dem Album Dead Ringer wieder. Im Winter 1973, nach einer kurzen Produktion von Rainbow, erhielt Meat Loaf das Angebot, in der US-amerikanischen Adaption des Musicals The Rocky Horror Show mitwirken zu dürfen. Er nahm das Angebot an und verkörperte im Folgejahr die Rolle des „Eddie“ in den Aufführungen im Club The Roxy in West Hollywood.

Ungefähr zur selben Zeit arbeiteten Meat Loaf und Jim Steinman an Bat Out of Hell, das ein Musical namens Neverland werden sollte, in dem eine klassische Peter-Pan-Geschichte in die Rockerszene versetzt wurde. Die Idee rückte aber nach und nach in den Hintergrund und so konzentrierten sich die beiden auf einen Plattenvertrag. Nach langer Suche und vielen Ablehnungen entschied sich Cleveland International Records, der Platte eine Chance zu geben. Bat Out of Hell wurde am 21. Oktober 1977 veröffentlicht. Es steht auf Platz 6 der Liste der weltweit meistverkauften Musikalben, wobei der Verkauf erst 1978 richtig ansprang. Bis AC/DC 1980 Back in Black herausbrachten, war es das meistverkaufte Rockalbum und in Australien das bestverkaufte überhaupt. Mit mittlerweile 41 Millionen Exemplaren war es 88 Wochen in den US-Charts und 395 Wochen sowie 16 Wochen in den Top-Ten der UK-Charts vertreten und trägt seither den Guinness-Weltrekord als „The Longest Charting Record“. Die zugehörige Single war in 28 Ländern Platz 1.

Während der Vorbereitung zu Bat Out of Hell übernahm Meat Loaf 1976 den Leadgesang von einigen Stücken auf dem Ted-Nugent-Album Free for All.

Nach der mehrjährigen Welttournee widerfuhr Meat Loaf am Anfang der 1980er eine schwere Stimmerkrankung, die er sich durch den schweren Erfolgsdruck und eine stressige Tour einhandelte, wodurch er sein Karriere-Ende befürchten musste. Das war ein Grund, warum er das Album Renegade Angel nicht wie geplant einsingen konnte. Jim Steinman sang das Album unter dem Titel Bad for Good 1981 schließlich selbst, da er Meat Loafs Genesung nicht abwarten wollte. Als Meat Loafs Stimme wiederhergestellt war, überließ ihm Jim Steinman einige Lieder, die von Bad For Good übrigblieben, für das Nachfolgealbum Dead Ringer (1981), das in England auf Platz 1 kam. Das Titellied Dead Ringer for Love, ein Duett mit Cher, erreichte Platz 5 in England und hielt sich insgesamt 19 Wochen in den Charts. Zwei weitere Singles wurden ebenfalls ausgekoppelt: I’m Gonna Love Her For Both Of Us und Read ’Em And Weep.

Es kam zum Bruch der Partnerschaft mit Jim Steinman und zum Streit mit Meat Loafs Manager. Aufgrund der vertraglichen Verpflichtung, ein weiteres Album zu veröffentlichen, erschien 1983 das Rockalbum Midnight At The Lost And Found, das jedoch kommerziell floppte. Das 1984er Album Bad Attitude war ein gescheiterter Versuch, Meat Loaf vor dem Bankrott zu bewahren. Lediglich die Singleauskoppelung Modern Girl war ein kleiner Hit. Das Album enthielt zwei alte Lieder von Jim Steinman.

Die Plattenfirma und das Management kündigten die Zusammenarbeit, was bei Meat Loaf zu einem Nervenzusammenbruch führte und er verfiel dem Alkohol. Nach einer erfolgreichen Entziehungskur erschien 1986 das Album Blind before I Stop, mit Frank Farian als Produzenten, das jedoch wegen eines unglücklichen Arrangements ebenfalls mehr als floppte. Meat Loaf: „Frank hat einige komische Sachen mit den Liedern gemacht.“ Trotzdem singt Meat Loaf das Titellied bis heute hin und wieder bei Live-Konzerten.

Erst 1987, im Rahmen erster Ideen für Bat Out of Hell II: Back Into Hell, versöhnten sich Meat Loaf und Jim Steinman wieder. Nichtsdestoweniger war das Verhältnis zwischen den beiden während der Arbeiten gespannt, da Jim Steinman kreative Probleme hatte und sich die Veröffentlichung immer wieder verzögerte. Schließlich griff er auf einige „Konserven“ zurück, was dem Erfolg jedoch keinen Abbruch tat.

Mit der Veröffentlichung von Bat Out of Hell II (Back into Hell) feierte Meat Loaf 1993 ein Comeback und wurde für das Lied I’d Do Anything for Love (But I Won’t Do That) mit einem Grammy ausgezeichnet. Drei Jahre später brachte er das Album Welcome to the Neighbourhood (Hauptlied: I’d lie for you (And that’s the truth)) heraus.

Wegen mangelnder Versorgung mit Liedern von Seiten Jim Steinmans zog Meat Loaf für das Album weitere Liedermacher heran, vor allem Diane Warren, von der auch das Hauptlied stammt. Danach gönnte er sich bis zum Erscheinen von Couldn’t have said it better (2003) (dem seiner Meinung nach besten Album seit Bat out of Hell) eine musikalische Pause, um sich intensiver der Schauspielerei, seinem zweiten Standbein, zu widmen. Gleichwohl brachte er 1999 Storytellers heraus, ein Live-Mitschnitt, bei dem er, interaktiv mit dem Publikum, (sitzend) Hintergründe und Anekdoten zu seinen Liedern erzählte und diese dann sang. Damit ging er auch auf Tour.

Während der Tour zu Couldn’t have said it better brach Meat Loaf am 15. Dezember 2003 in der Wembley Arena zusammen. Vier Tage später unterzog er sich einer zweistündigen Herzoperation, nachdem bei ihm das Wolff-Parkinson-White-Syndrom diagnostiziert worden war.[2]
Meat Loaf live (2004)

Es folgte Meat Loaf – Live with the Melbourne Symphony Orchestra (2004), für das er seine größten Hits zusammen mit dem Melbourne Symphony Orchestra in philharmonischer Orchestration live aufnahm.

Auf dem Kommentar-Teil der DVD zu Bat out of Hell live with the Melbourne Symphony Orchestra versprach er, dass jene Musiker wieder auf der Bühne stehen werden, wenn Bat III erscheinen werde. Eine Welttournee, so Meat Loaf, würde es jedoch nicht mehr geben.

Im Oktober 2006 erschien Bat Out of Hell III: The Monster Is Loose. Im Gegensatz zu den beiden ersten Bat-Alben war diesmal Liederschreiber Jim Steinman nur am Rande involviert. Die Hälfte der Lieder stammte aus seiner Feder, arrangiert und produziert wurden sie allerdings von Desmond Child, der auch am Schreiben des Liedes beteiligt war. Gäste auf dem Album (entweder als Liederschreiber oder als Gastmusiker) sind unter anderem Nikki Sixx von Motley Crue, John 5 (ehemals mit Marilyn Manson), Brian May und Steve Vai.

Eine erste Singleauskopplung ist der Titel It’s All Coming Back to Me Now, ein von Jim Steinman geschriebenes Lied, das dieser bereits mehrfach aufgenommen hat, am erfolgreichsten in der Version von Céline Dion. Als Duett-Partnerin wurde Marion Raven engagiert. Im Juni und Oktober 2007 war Meat Loaf wieder in Deutschland auf Tour. Ende Oktober 2007 brach er ein Konzert in Newcastle upon Tyne ab und erklärte, er werde vielleicht nie wieder auftreten.[3]

Am 23. April 2010 erschien Meat Loafs neues Studioalbum "Hang Cool Teddy Bear". Die erste Singleauskopplung des Albums war der Titel "Los Angeloser". Am 2. Dezember 2011 wurde sein nächstes Studioalbum "Hell in a Handbasket" veröffentlicht.

Im US-Präsidentschaftswahlkampf 2012 sprach sich Meat Loaf für den republikanischen Kandidaten Mitt Romney aus und sang gemeinsam mit Randy Owens, John Rich und Big Kenny bei einer Wahlkampfveranstaltung.[4]

Im Dezember 2012 kündigte er an, dass die im Jahr 2013 absolvierte Last at Bat Farewell Tour seine große Abschiedstournee darstelle und er nicht vorhabe, danach noch live aufzutreten. Die Tour begann er mit einem Konzert in Newcastle, dessen Tickets deutlich reduziert waren, um seinen Abgang im Jahr 2007 zu kompensieren.[5]

Nachdem Meat Loaf jahrelang in Kalifornien gelebt hatte, zog er inzwischen wieder nach Texas. Zusätzlich zu seiner Herzerkrankung wurde ihm inzwischen ein künstliches Kniegelenk eingesetzt.[5]

Das Album Braver Than We Are ist für 2016 angekündigt. Auf diesem soll unter anderem Ellen Foley bei einem Song mitwirken. Sie hatte bereits auf Bat out of Hell beim Lied Paradise by the Dashboard Light die weiblichen Gesangsparts übernommen. Sämtliche Lieder auf dem Album sollen aus der Feder von Jim Steinman stammen, der bereits die Lieder der Bat-out-of-Hell-Alben geschrieben hatte.[6]
Schauspielerei

Als Schauspieler trat Meat Loaf bereits vor der Veröffentlichung von Bat Out of Hell in (wie bereits weiter oben erwähnt) dem Musical-Film The Rocky Horror Picture Show als „Eddie“ (1975) auf. Seither hat er in einer Vielzahl von Filmen (unter anderem Roadie, Fight Club, Wayne’s World, The Mighty – Gemeinsam sind sie stark, The 51st State, Spice World) und Fernsehserien mitgewirkt. Zudem hatte er einen Auftritt in der Krimiserie Nash Bridges, und zwar in Episode 30 in der Rolle des Kleinkriminellen Charlie Pep. „Ich habe mich immer mehr als Schauspieler denn als Musiker gesehen“, erklärte er in einer VH1-Reportage über sein Schaffen.[7] 2006 spielte er in dem Film Kings of Rock – Tenacious D (von und mit der gleichnamigen Band) den Vater von Jables (Jack Black). 2009 hatte er Gastrollen in den Fernsehserien Dr. House und Monk, 2010 in der Folge The Rocky Horror Glee Show der zweiten Glee-Staffel.
Familie

Am 23. Februar 1979 heiratete er seine Freundin Leslie G. Edmonds,[8] nachdem er sie nur drei Wochen zuvor in einem Aufnahmestudio kennengelernt hatte. Mit ihr hat er eine Tochter, Amanda Aday, geboren am 21. Januar 1981.[9] Außerdem brachte seine Ehefrau eine Tochter, Pearl Aday, mit in die Ehe.

Aday sagte in einem Interview auf die Frage, ob er nicht überstürzt geheiratet habe: „Wenn Du nach 3 Wochen noch nicht weißt, ob Du die Person heiraten willst, wann dann?“ Die Ehe wurde 2001 geschieden.[10]
Musikstil und Erscheinung
Musik

Der Komponist und Wagner-Liebhaber Jim Steinman konzipierte den typischen theatralisch-bombastischen Meat-Loaf-Stil als Mischung aus dem Rock ’n’ Roll der 1950er und Artrock, einer Spielart des Progressive Rock der 1970er. Häufig werden auch, wegen des doch starken Richard-Wagner-Bezugs, die Begriffe „Rock Opera“ oder „Wagnerian Rock“ („Wagner-Rock“) gebraucht.

Vom Rock ’n’ Roll kommt das meist sehr rasche Tempo der Lieder sowie die Besetzung eines Klaviers zu der ansonsten im Hard Rock gebräuchlichen Zusammenstellung E-Gitarre solistisch (derer meist zwei), E-Bass und Schlagzeug. Das Klavier spielt meist das harmonische Gerüst.

Vom Artrock kommen die Anlehnungen an die Klassik, so die überdimensionale Länge der Stücke, die zwischen fünf und 15 Minuten beträgt, die Verwendung von Leitmotiven, die ständigen Tempo-, Dynamik- und Instrumentationswechsel, (es gibt Stellen, in denen nur Klavier und Sänger spielen bzw. singen, wohl in Anlehnung an das Kunstlied) und vor allem die Texte, die häufig sehr dramatisch sind. Ein Beispiel hierfür bietet der Solo-Track Heaven can wait, mit dem Meat Loaf einen Grammy gewann.

Quelle: WikipediaBeschreibung

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